Multi-Kulti-Fest in der Kleingartenanlage Horstring

Grusswort der Vorsitzenden des Ausländerbeirates Landau

Liebe Gäste
Ich bedanke mich für die Einladung des Kleingartenvereins und Quartiersmanagement bei Herrn Frank und freue mich, Grußworte im Namen des Ausländerbeirates der Stadt Landau aussprechen zu können.
Die Idee ein multikulturelles Fest zu haben und dies auch zu tun finde ich hervorragend und danke und beglückwünsche die Organisatoren für ihr Engagement und Einsatz.
Ein multikulturelles Fest setzt Zeichen, Zeichen zur Verständigung der Menschen aus verschiedensten Ländern und Kulturen.
Der Austausch und die Begegnung der Menschen aus den verschiedenen Kulturen baut Vorurteile ab durch das Kennenlernen. Solche Begegnungen sind gleichzeitig Einblicke in die anderen Kulturen.
Durch das Kennenlernen verschwinden die Ängste und Vorurteile, gegenseitiger Austausch unter den Menschen aus verschiedenen Ländern bereichert uns alle um unsere inneren Werte, wir lernen voneinander, sei es die Musik, die Literatur, die Lebensweise,die Philosophie, viele Arten der Gerichte und Speisen, Vielfalt von Obst und Gemüse aus vielen Ländern die heute selbstverständlich ist in unserem Alltagsleben, was wir vor 40 Jahren, bevor die ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland nicht waren, nicht kannten, wie z.B. Melonen, Ananas, Auberginen und vieles andere mehr.
Solche Feste sind wichtig für Bildung und Errichtung von Brücken zwischen Menschen aus verschienenen Ländern, Kulturen.
Allen Gästen und Organisatoren wünsche ich einen guten Verlauf dieses Multi-Kulturellen Festes und allen viel Vergnügen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und für Ihr Zuhören.
Hilal Incedere
Vorsitzende des Ausländerbeirates der Stadt Landau

Auch der Oberbürgermeister folgte begeistert den Regieanweisungen von Ludmilla Rupp die einst in Russland eine Ballettschule leitete. Hier finden Sie die Bilder des Festes

Im Landauer Leitbild ist nachzulesen, dass Landau zur Heimat von rund 3.000 ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus über 100 Kulturen geworden ist, die zum interkulturellen Leben der Stadt auf vielfältige Weise beitragen und Teil der Zukunft unserer Stadt sind.

Die Integration ausländischer und russisch- sprachiger Mitbürger sind ein wichtiger Aspekt und werden im Mittelpunkt der Stadtteilarbeit 2004 der am Multi-Kulti-Fest teilnehmenden Organisationen stehen. Durch geeignete Maßnahmen wollen wir helfen, Blockaden zu brechen und Barrieren zu überwinden.

Unter dem Motto >Wir lernen Sie kennen< feierte die Aktion "UNSER HORST", der Kleingartenverein Horstring, das Quartiersmanagement D18, der Kinderschutzbund, der Jugendtreff Horst, die CBF-Rollstuhltanzgruppe, der Kindergarten St. Elisabeth, die Kinder-Tagesstätte Dresdener Straße, das Spiel- und Lernhhaus, die Tanzgruppe des Sprachkurses der Volkshochschule am 15. Mai ab 11 Uhr in der Kleingartenanlage den festlichen Auftakt der geplanten Aktionen. Schirmherr Oberbürgermeister Dr. Wolff begrüßte nach einer schweißtreibenden Tanzeinlage mit Ludmilla um 15 Uhr die Gäste.

Es bot sich an, das Fest in der Gartenanlage zu feiern, da dort ein großer Teil ausländischer Mitbürger schon integriert ist. Die freundschaftlichen Kontakte der überwiegend im Horstring wohnenden Gartenfreunde wirken sich auch positiv auf die Arbeit der übrigen im Horstring angesiedelten Organisationen aus.

Der Kinderschutzbund hatte bereits erfolgreich am 6. Januar das "Väterchen-Frost-Fest" mit 50 Kindern verschiedener Nationen gefeiert. So hatten die Kinder Gelegenheit, die anderen Kulturen kennen zu lernen und gegenseitiges Verständnis zu entwickeln.

Auch wurden russisch sprechende Kinder im Alter von 4-8 Jahren eingeladen, um an mehreren Nachmittagen singend, spielend und bastelnd mit der russisch sprechenden Erzieherin Lilli Bickert den Frühling zu begrüßen, während ihre Eltern sich in Kaffeerunden näher kamen.

Die Lukaskirche hat Deutsch-Sprachkurse für ausländische BürgerInnen angeboten.

Im kulturellen Rahmenprogramm des Festes bastelten die Kinder aus Nussschalen Musikinstrumente, Gemeinschaftstänze wurden dargeboten sowie russische Lieder zu Akkordeonbegleitung vorgetragen. Höhepunkt war der Rollstuhltanz der Rollstuhl-Tanzgruppe des CBF unter Leitung von Frau Minges.

Neben der üblichen Verköstigung boten die ausländischen Mitbürger Spezialitäten zum probieren an.

Hier der Pressebericht über das Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Wolff

 

Vielfalt genießen, statt Konkurrenz fürchten

Erstes Multi-Kulti-Fest im Horstring ein voller Erfolg -
Kulturelles, Künstlerisches und Kulinarisches

Was ist los, wenn ein Oberbürgermeister, ein Bürgermeister, Mitglieder des Stadtrates und Ausländerbeiräte mit vielen anderen Menschen unter Anleitung einer russischen Ballettlehrerin auf dem Gelände des Kleingartenvereins Horstring ausgelassen im Kreise tanzen? Dann steigt es, das erste Muli-Kulti-Fest im Landauer Horstring-Gebiet. ¸¸Wir lernen Sie kennen" hatten die Aktion ¸¸Unser Horst" und das Quartiersmanagement D18 des Kinderschutzbundes als Veranstalter auf die Einladungen geschrieben. Bei strahlendem Sonnenschein kamen und gingen Menschen vieler Nationen am Samstag vom späten Vormittag bis in die Nacht zum ausgewiesenen Fest der Begegnungen, an dem sich auch die Rolli-Tanzgruppe des Cbf Südpfalz, die drei Kindergärten des Horstringgebietes, Stadtjugendpfleger Bernhard Süß, Kurt Stengel als Kontaktbeamter der Polizei, Ralf Kliche vom Jugendtreff Horst und der Eltern-Kind-Treff vom Danziger Platz mit Darbietungen und vielfältigen Aktionen beteiligten. Alfons Houben überraschte die russischen Gäste mit Volksliedern aus deren Heimat auf dem Akkordeon, die manche zur eigenen Verwunderung zum ersten Mal hörten. Die Frauen vom ¸¸Sprachkurs" - damit ist ein Deutschkurs für ausländische Bürger gemeint, den die Volkshochschule in Zusammenarbeit mit der protestantischen Lukas-Kirchengemeinde anbietet - servierten ihre landestypischen Speisen und sangen und tanzten russische und polnische Weisen unter der Choreographie von Ludmilla, die einst in Russland eine Ballettschule leitete. ¸¸Ludmilla aus dem Sprachkurs" war es auch, die mit ihrem fröhlichen Wesen immer wieder Besucher des Festes zum Mittanzen bewegen konnte und am Ende Quartiersmanagerin Margret Grannemann-Böhme das Angebot unterbreitete, im Quartier am Danziger Platz Tanzkurse für Kinder anzubieten. Allein damit und mit der begeisternden spontanen Gitarren- und Gesangseinlage einer polnischen Festbesucherin war das Ziel erreicht, ausländische Mitbürger für gemeinsame Aktivitäten zu gewinnen. Zum ¸¸Jahr der Integration" haben die Aktion ¸¸Unser Horst" und das Quartiersmanagement D18 das Jahr 2004 ausgerufen. ¸¸Im Kleingartenverein Horstring ist ,Integration" schon lange Alltag", weiß Vorsitzender Rüdiger Frank. Hier werden mehr als die Hälfe aller Parzellen von ausländischen Mitbürgern gepflegt. Als Dank und Anerkennung für die immer hilfsbereiten und zupackenden Kleingarten-Freunde aus Russland, Rumänien, Polen und Italien hatte Frank als federführender Kleingärtner des Horstrings die zündende Idee zum multikulturellen Begegnungsfest, das schließlich alle gemeinsam geplant und durchgeführt haben und zum Erfolg führten. Ein multikulturelles Fest gewähre Einblick in andere Kulturen und helfe, Vorurteile abzubauen, freute sich die Vorsitzende des Ausländerbeirates, Hilal Incedere. Für die Wissensbildung und zur gegenseitigen Bereicherung durch innere Werte seien solche Feste wichtig, die Brücken bauen zwischen verschiedenen Kulturen. Schirmherr des ersten Multi-Kulti-Festes im Horstring-Gebiet war Oberbürgermeister Christof Wolff. Nach der Tanzeinlage auf dem Parkett des Gemeinschaftsplatzes der idyllischen Kleingartenanlage forderte der Oberbürgermeister die Menschen dazu auf, ¸¸die kulturelle Vielfalt zu genießen", statt sich - zum Beispiel im Bereich der Gastronomie - in ständigem Konkurrenzdenken das Leben schwer zu machen. ¸¸Kommunizieren, gemeinsam feiern und tanzen - das ist die friedvolle Gesellschaft, wie wir sie uns wünschen", lobte Wolff alle Beteiligten an dem wirklich gelungenen Multi-Kulti-Fest, das, so Grannemann-Böhme, der erste Höhepunkt einer Veranstaltungsreihe zum Jahresthema ¸¸Integration" auf dem Horst gewesen sei. (srs)

ESTELML / ESTELML
Quelle:
Verlag: Rheinpfalz Verlag GmbH & Co. KG, Publikation: Pfälzer Tageblatt
Ausgabe: Nr.114, Datum: Montag, den 17. Mai 2004, Seite: Nr.18


Quartiersmanagerin Margret Grannemann-Böhme kündigt die Vorsitzende des Ausländerbeirates Hilal Incedere an

Finanziert aus dem Erlös des 1. Multi-Kulti-Festes, fand die Aufführung des russischen Märchens "Gänseschwäne" in deutscher Sprache durch die Elterngruppe des Evangelischen Kindergartens "Regenbogen" in Bad Bergzabern statt. Die Elterngruppe entführte mit diesem Stück die Besucher in die Märchenwelt ihrer russischen Heimat und brachte den Menschen in der Gesellschaft, in der sie jetzt leben, ein Stück ihrer Heimat und Kultur nähe